Skip to content

Die Mühleisen-Orgel
in St. Nikolaus

Mit dem Bau der neuen Orgel für St. Nikolaus in Köln-Sülz entstand in der Werkstätte für Orgelbau Mühleisen in Leonberg ein dreimanualiges Instrument, das sich zum einen dem deutsch-romantischen Duktus der ehemaligen Orgel aus dem Jahr 1917 und der Ästhetik des Apsismosaiks von St. Nikolaus verpflichtet und zum andern ausgewählte Charakteristika weiterer Stile bruchlos in sein Klanggefüge integriert ….

Die Orgel in St. Nikolaus

Orgel der Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus, Köln-Sülz
Werkstätte für Orgelbau Mühleisen, Leonberg
53 Register
3 Manuale
Fertigstellung 2009

Mit dem Bau der neuen Orgel für St. Nikolaus in Köln-Sülz entstand in der Werkstätte für Orgelbau Mühleisen in Leonberg ein dreimanualiges Instrument, das sich zum einen dem deutsch-romantischen Duktus der ehemaligen Orgel aus dem Jahr 1917 und der Ästhetik des Apsismosaiks von St. Nikolaus verpflichtet und zum andern ausgewählte Charakteristika weiterer Stile bruchlos in sein Klanggefüge integriert.

Der Entwurf des Orgelprospektes fand seinen Ausgangspunkt ebenfalls in der Orgel von 1917, deren architektonische Dreiteilung auch in der neuen Orgel markant wiederkehrt. Wiederverwendung fand u.a. auch der historische Spieltisch aus der Werkstatt des Vaters von Heinrich Böll. Im Zentrum der Anlage befindet sich auf schlankem Unterbau das Hauptwerk, flankiert von den abgesetzten Feldern der Pedaltürme, in deren Untergehäuse das schwellbare Positiv untergebracht ist. Hinter dem Hauptwerk steht auf Sturz das reichbesetzte Schwellwerk, das als Besonderheit an der Rückwand über separat bedienbare Schwelljalousien verfügt und so gleich einem indirekt wahrnehmbaren Fernwerk seine Klänge gezielt in den Turmraum lenken kann. Die beiden Register des Solowerkes (Flauto und Tuba myrabilis als Reminiszenzen an unseren Pfarrpatron, den Heiligen Nikolaus von Myra – der „Goerlino“ als Sordino (=Dämpfer) für die Glockenklänge erinnert an den bereits 2004 gestorbenen Pfarrer Stephan Goerlich als einen der Hauptinitiatoren des Orgelneubaus) hingegen sind dicht unter dem Kirchengewölbe über dem Hauptwerk platziert und nehmen von hier aus ihre exponierten musikalischen Aufgaben wahr. Als wunderbare Abrundung des Orgelklanges nach unten dient das sehr weit mensurierte gedeckte 32´-Register, das ganz hinten im Turmraum unter der Rosette steht und sich im Kirchenraum gravitätisch entfaltet. Eine kleine Überraschung bietet schließlich das „Nikolausium“, das dem Patron der Pfarrei und ihrer Orgel huldigt.

Die Planung, Konzeption und Durchführung des Orgelbaus lag vor allem in den Händen der Orgelbauer Konrad Mühleisen und Karl-Martin Haap, des Orgelsachverständigen Prof. Reiner Schuhenn und des Kantors an St. Nikolaus Marius Horstschäfer. Seit der feierlichen Orgelweihe am 15. November 2009 haben sich mit den „Sülzer Abendmusiken“ rege, abwechslungsreiche Konzertaktivitäten entwickelt.

Die Disposition der Mühleisen-Orgel in
Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus, Köln-Sülz
53 / III Fertigstellung 2009:

HAUPTWERK I C – a’’’ SCHWELLPOSITIV II C – a’’’ 
Praestant16’Rohrflöte8’
Principal8’Quintatön8’
Bordun8’Salicional8’
Viola di Gamba8’Unda maris8’
Octave4’Octave4’
Rohrflöte4’Blockflöte4’
Quinte2 2/3’Nasat2 2/3’
Superoctave2’Doublette2’
Mixtur 5-6f.2’Terz1 3/5’
Cornett 5f.8’Larigot1 1/3’
Trompete8’Scharff 4-5f.1 1/3’
  Cor anglais8’
  Clarinette8’
    

Koppeln:
 Tremulant Koppeln: 
II/I, III/I mechanisch
Solo/I, I/I 16’, III/I 16’elektr.
 III/II mechanisch
Solo/II, II/II 16’
elektr.
 
SCHWELLWERK III C – a’’’ 
Bordun16’
Geigenprincipal8’
Lieblich Gedeckt8’
Querflöte8’
Violine8’
Aeoline8’
Vox coelestis8’
Fugara4’
Traversflöte4’
Piccolo2’
Septime1  1/7’
Harm. aetherea 2-4f.2  2/3’
Contrafagott16’
Trompette harm.8’
Oboe8’
Clarine4’

 
Tremulant Koppeln:
Solo/III, III/III 16’, III/III 4’ elektr.
2 Schwellwände (vorne, hinten)
über separate Tritte steuerbar

PEDAL C – f’ SOLOWERK C – a’’’ 
  (frei zuschaltbar) 
Untersatz32’Flauto myrabilis8’
Principalbass16’Tuba myrabilis8’
Subbass16’Campanae

Röhrenglocken

Sordino für
Röhrenglocken

Fernbass16’(Tr.)Goerlino 
Octavbass8’  
Bassflöte8’Flauto myrabilis: 
Violoncello(Tr.) 8’Doppelflöte mit Doppellabium 
Choralbass4’Tuba myrabilis: 
Posaune16’Hochdruckwerk 300 mm WS 
Fagott(Tr.)16’Röhrenglocken a°- e’’ 
Trompete8’  
    

Koppeln:
I/P, II/P, III/P mechanisch
Solo/P, III/P 4’ elektr.

Mechanische Spieltraktur im alten Spieltischgehäuse von 1917, Elektrische Registertraktur, Setzeranlage, Crescendowalze.

Spielhilfen:
Koppeln-Mixturen-Zungen aus Walze
Registerfessel

Fernwerk:
Schwellmöglichkeit Manual III wahlweise in den Kirchen- bzw. Turmraum